Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt bleibt ... 2. Teil
Der folgende Artikel „Produktmanagement im Unternehmen“ ist der 2. Teil eines Auszuges aus dem Buch "Kommunikation im Produktmanagement".
Lesen Sie zur Einleitung und zum besseren Verständnis den 1. Teil „Produktmanagement Probleme“.
Die Vielfalt. Mit wem arbeitet Produktmanagement im Unternehmen zusammen?
Produktmanagement ist die Abteilung, die mit den meisten Abteilungen im Unternehmen zusammenarbeitet. Folgende Grafik zeigt mit wem wir als Produktmanagement im Unternehmen zusammenarbeiten und kommunizieren müssen:
Die Frustration. Unpassende Informationen, verfehlte Kommunikation.
Viele Produktmanager, denen ich begegne, sind sehr technisch orientiert und sprechen ziemlich gut die Sprache der Ingenieure. Leider erschöpft es sich da auch schon.
Wenn es zum Produktlaunch kommt möchte Marketing gerne wissen, welche einzigartigen Mehrwehrte das neue Produkt dem Kunden bietet. Wie grenzt man sich ab zum Wettbewerb? Was sind die Gründe dafür, dass Kunden unser Produkt kaufen sollen?
Ähnliche Anforderungen wie Marketing hat die Vertriebsorganisation. Der Vertrieb möchte zusätzlich Argumente, die den Preis gegenüber den Kunden rechtfertigen.
Produktmanager können sehr oft die einzigartigen Mehrwehrte nicht in der Sprache benennen, die Marketing und Vertrieb benötigen, damit die Endkunden und deren sogenannte Käufer-Persona diese verstehen. Argumente, wieviel Zeit und Geld der Kunde spart, können die Produktmanager häufig nicht liefern, weil sie die Werte selber nicht kennen. Am Ende beschweren sich genau diese Kollegen, dass der Vertrieb nur über den Preis verkauft.
Ja, der Marketing-Mix hat 4 P’s aber der Produktteil, die Produktargumentation, die Mehrwehrte, also das eine der 4 P’s, besteht heute oft nur aus technologischen Beschreibungen und Features, weil Produktmanagement nur die Sprache der Ingenieure und Techniker spricht und versteht.
Marketing- und Vertriebsmitarbeiter erzählen mir oft wie unzufrieden sie mit dem sind, was ihnen Produktmanagement im Unternehmen liefert. Immer nur Technik und Features, die niemand versteht. Am Ende stehen auf Webseiten, in Broschüren und Vertriebsmaterialien nur nichtssagende Worthülsen und viel technisches Kauderwelsch, was im Übrigen auch die Endkunden nicht verstehen. Somit bleiben Kunden fern oder der Vertriebsprozess verlängert sich um ein Vielfaches.
Geschäftsführer erzählen mir ähnliches, ergänzt mit dem Zusatz, wie unzufrieden sie mit ihrem Produktmanagement sind und dass dieses kein Verständnis für den Markt sowie für das Business hat.
Am Ende der Gespräche mit der Geschäftsleitung stellt sich in diesen Fällen immer heraus, dass die Produktmanager kein Wissen über ihren Markt haben, dass Fakten vom Markt fehlen, die Ergebnisse aus Analysen des Marktes fehlen und somit die Businesspläne sowie Entscheidungsvorlagen nicht vertrauenswürdig sind. Dies führt wiederum dazu, dass die Geschäftsleitung lieber dem eigenen Wissen vertraut und dieses umsetzen lässt, was wiederum zur Frustration des Produktmanagements führt.
- Wissen Sie, welche Informationen Ihre Geschäftsleitung von Ihnen benötigt und warum diese Informationen benötigt werden?
- Kennen Sie die verschiedenen Einkaufsentscheider und die Kriterien Ihrer Kunden?
- Wissen Sie, welche die häufigsten Probleme der Marktteilnehmer sind, was die Marktteilnehmer nervt, stört und ob sie für eine Lösung dieser Probleme bereit sind Geld zu bezahlen?
Lesen Sie die Fortsetzung: 1. Teil Produktmanagement Probleme und Lösungen
Lesen Sie die Fortsetzung: 3. Teil Produktmanagement Tätigkeiten
Frank Lemser ist Ausbilder und Gründer von proProduktmanagement. Er ist seit Anfang der 2000er Market-Driven Evangelist und beschäftigt sich seit dieser Zeit auch methodisch mit dem Thema Produktmanagement. So hat er den Open Product Management Workflow™ und zahlreiche Werkzeuge für Produktmanager entwickelt. Sein persönliches Ziel ist es viele Altags- und Arbeitsprobleme für Produktmanager zu lösen, die Arbeit für Produktmanager zu professionalisieren und zu vereinfachen.
